Automatisierung und KI: Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt

Durch den rasanten technologischen Fortschritt, der unsere Welt prägt, erleben viele Lebensbereiche tiefgreifende Veränderungen. Besonders die Arbeitswelt steht im Mittelpunkt dieser Entwicklung. Automatisierung und der zunehmend zugängliche Einsatz von Künstlicher Intelligenz revolutionieren Arbeitsprozesse und stellen traditionelle Jobmodelle infrage. In dieser Ära des Umbruchs drängt sich eine zentrale Frage auf: Wird die Gefahr immer größer, dass Arbeitsplätze verloren gehen?

Automatisierung und KI am Arbeitsmarkt

Kategorie: Arbeitswelt | Lesedauer: 04 min | veröffentlicht am 06. Juni 2024
Zielgruppe: Alle Teilnehmer:innen am Arbeitsmarkt
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KI und Automatisierung: Bedrohung oder Chance für den Arbeitsmarkt?

KI und Automatisierung dringen momentan tief in den Arbeitsmarkt ein. Das wohl bekannteste Tool, ChatGPT, wird bereits in vielen Bereichen eingesetzt. Immer mehr Aufgaben, die früher von Menschen erledigt wurden, werden nun von künstlicher Intelligenz übernommen. Da ist die Frage berechtigt: Sind unsere Arbeitsplätze bedroht? Welche Branchen sind besonders gefährdet? Und in welchen Bereichen sollte man sich weiterbilden, um konkurrenzfähig zu bleiben? In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Entwicklungen am Arbeitsmarkt durch KI – weltweit und in Österreich. Verdrängt KI wirklich unsere Arbeitsplätze?


Was ist KI?

Künstliche Intelligenz ist die Fähigkeit einer Maschine, menschliche Fähigkeiten wie logisches Denken, Lernen, Planen und Kreativität zu imitieren.


Welche Berufe sind durch KI gefährdet?

Vor allem jene Branchen, die von Routineaufgaben mit wiederholbaren Mustern geprägt sind, sind anfällig für Automatisierung durch KI. 

Eine Studie vom Unternehmen OpenAI und Wissenschaftler:innen der University of Pennsylvania befasste sich mit der Frage, welche Berufe von der KI ersetzt werden könnten.

Die Ergebnisse zeigten, dass vor allem folgende Berufe zukünftig durch den Einsatz von KI ersetzt werden könnten:

Zur Studie

In vielen anderen Branchen könnten bestimmte Aufgabenbereiche von der KI erledigt werden. Vor allem für Entscheidungsfindung und repetitive Aufgaben aller Art ist die künstliche Intelligenz gut geeignet.


Was bedeutet das für den Arbeitsmarkt?

Eine Studie von Goldman Sachs kam zu folgendem Ergebnis:

Rund zwei Drittel aller Arbeitsplätze sind bis zu einem gewissen Grad der KI-Automatisierung ausgesetzt.

Was bedeutet das für den Arbeitsmarkt?

Zur Studie


Gründe für die Bevorzugung von Automatisierung durch KI

Billiger

Unternehmen sparen Kosten für Versicherung und Gehälter ein.

Kein Urlaub

KI ist das ganze Jahr über verfügbar.

Keine Pausen

KI braucht keine Regenerationszeiten.

Keine Konflikte

Anders als bei fühlenden Menschen gibt es mit KI keinen Diskussionsbedarf.

Keine Überlastung

KI ist nicht anfällig für Burnout.

Gründe für die Bevorzugung von Automatisierung durch KI


Chancen und Herausforderungen

Dass sich die Arbeitswelt verändert, lässt sich nicht mehr ignorieren. Und auch wenn viele Aufgaben in Zukunft von KI übernommen werden können, heißt das nicht, dass es die Expertise von Menschen nicht mehr brauchen wird.

Wenn man die Perspektive etwas weitet, zeigen sich auch Chancen, die Automatisierung und KI mit sich bringen. Neue Arbeitsplätze werden notwendig werden, was auch mit Herausforderungen verbunden ist.

Chancen

Die ILO Studie der Internationalen Arbeitsorganisation zeigt, dass womöglich mehr Arbeitsplätze neu entstehen oder zumindest erweitert werden, als durch den Einsatz von KI verloren gehen.

Für den Einsatz von KI werden nämlich dringend Fachkräfte in den Bereichen Datenanalyse, Softwareentwicklung und Robotik benötigt – so entstehen neue Jobs.

Außerdem könnte der Einsatz von KI dem bestehenden Fachkräftemangel entgegenwirken. Durch die Automatisierung von repetitiven Aufgaben werden Fachkräfte entlastet und können effizienter arbeiten. Trotzdem wird KI diese Lücke nicht füllen: Bestimmte Prozesse können zwar automatisiert werden, trotzdem bleibt der menschliche Verstand unersetzlich.

Herausforderungen

Damit KI Arbeitskräfte entlasten kann, indem sie anstrengende, repetitive Aufgaben übernimmt, braucht es Experten für Automatisierung und den richtigen Einsatz von KI. Dafür werden Umschulungen und Weiterbildungen notwendig.


Qualifikationen, die für den Einsatz von KI nötig werden

Datenkompetenz

Daten müssen analysiert werden. Es braucht Fachkräfte, die Ergebnisse kritisch betrachten und daraus Erkenntnisse ziehen können.

Technische Kompetenz

Ein Verständnis dafür, wie KI-Systeme funktionieren ist unverzichtbar, um mit KI zu arbeiten.

Interaktion mit KI-Systemen

Fachkräfte müssen lernen, mit KI zu arbeiten und zu kommunizieren.

Soft Skills

Auch neue Softskills sind gefragt: Kreativität, kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeit machen den Einsatz von KI erst möglich.

Kommunikationsfähigkeit

Es braucht Fachkräfte mit der Fähigkeit, komplexe Ideen und Erkenntnisse interdisziplinär verständlich zu vermitteln.

Ethik und Verantwortung

Mit dem Einsatz von KI werden ethische Fragen aufgeworfen. Das Bewusstsein für die sozialen Auswirkungen von KI muss geschult werden.


Entwicklungen in Österreich

In einer Studie von Fraunehofer Austria gaben 65% der Unternehmer in Österreich an:

"KI ist für uns irrelevant."

Hier ist eine Entwicklung im Gange: Unternehmer:innen werden sich mit KI befassen müssen. Einerseits, um die Chancen zu erkennen, andererseits, um Risiken richtig abschätzen zu können.

Der österreichische Fachkräftemangel wird sich in den kommenden 30 Jahren voraussichtlich zuspitzen. Durch den sinnvollen Einsatz von Automatisierung und KI können Unternehmer:innen dem ein entgegenwirken.

KI sollte also nicht als Bedrohung gesehen werden, sondern vielmehr als eine Chance. Um diese nutzen zu können, sind Umschulungen und Weiterbildungen unerlässlich. Wenn dieser Prozess erfolgreich gemeistert wird, dann birgt der Einsatz von KI die Chance, bestehende Arbeitskräfte zu entlasten. KI als Partner, statt als Konkurrenz kann stressige Tätigkeiten übernehmen und Fachkräfte können sich erfüllenden Aufgaben widmen.

FAQs zum Thema

FAQs zum Thema

1. Frage:

Was ist KI?

Antwort: Künstliche Intelligenz ist die Fähigkeit einer Maschine, menschliche Fähigkeiten wie logisches Denken, Lernen, Planen und Kreativität zu imitieren.

2. Frage:

Welche Berufe sind durch KI gefährdet?

Antwort: Besonders Berufe mit repetitiven Aufgaben und wiederholbaren Mustern sind gefährdet. Darunter fallen zum Beispiel Buchhaltung, Journalismus, Dolmetschen und Mathematik.

3. Frage:

Schafft KI neue Arbeitsplätze?

Antwort: Durch KI werden viele neue Arbeitsplätze geschaffen, die sich mit dem richtigen Einsatz von KI in der Arbeitswelt befassen – dazu gehören etwa Programmierer:innen, Datenwissenschaftler:innen und Ingenieur:innen.

4. Frage:

Welche Kompetenzen werden mit dem Einsatz von KI nötig?

Antwort: Um KI sinnvoll einsetzen zu können, sind Datenkompetenz, technische Kompetenz, Kommunikationsfähigkeit und ethische Kompetenz unabdingbar.

5. Frage:

Was sind die Chancen von KI in der Arbeitswelt?

Antwort: Automatisierung durch KI könnte dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Arbeitskräfte werden durch KI entlastet und können so effizienter eingesetzt werden.

Wir fassen zusammen

Ob der Einsatz von KI in der Arbeitswelt langfristig mehr Arbeitsplätze bedroht, als er neu schafft ist schwierig einzuschätzen. Sicher ist, dass es nicht viel Sinn macht, sich dem Wandel zu verschließen und ihn als Bedrohung zu verteufeln. Wenn Automatisierung und künstliche Intelligenz sinnvoll eingesetzt werden, können sie als Partner statt als Konkurrenz bewertet werden. KI wird den Menschen nicht ersetzen – soviel ist sicher. Es braucht den menschlichen Verstand, um die Ergebnisse der KI einzusetzen. Allerdings steht die Arbeitswelt vor der Herausforderung, Fachkräfte mit neuen Kompetenzen auszustatten, die für die Arbeit mit KI notwendig sind.

 

Maria Schätzer, BA

Nach ausgedehnten Weltreisen und einer Yogaausbildung in Indien habe ich mit Mitte 20 mein Germanistik-Studium abgeschlossen und hatte einen Traum: das Schreiben zum Beruf zu machen. Mit den Jahren wuchsen meine selbstständigen Projekte, während ich mein Angestelltendasein immer weiter zurückschrauben konnte. Heute arbeite ich vollkommen selbstständig als Yogalehrerin und Autorin. Ich setze Biografien für Klienten um, schreibe Werbetexte und blogge. Diese Tätigkeiten erlauben es mir, weitestgehend ortsunabhängig zu arbeiten. Immer wieder reise ich mit meinem Notebook und hole mir weltweit Inspiration und Input für meine Texte.

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