Was macht ein:e Bäcker:in?
Was Bäcker:innen machen, nämlich die Herstellung von Backwaren, weiß wohl jeder. Dass sie eine Vielzahl von Backwaren herstellen, nicht nur Brot und klassische Gebäcke, sondern auch Spezialbackwaren – wissen nicht alle, aber die meisten von uns. Während aber sicher viele Menschen nach wie vor beim Begriff „Bäcker“ an kleine Bäckereien denken, die händisch ihre Produkte herstellen, so hat sich dieses Bild in den letzten Jahrzehnten massiv gewandelt. Denn mehr und mehr dominieren Großbetriebe die Branche.
Berufsbild Bäcker:in
Und: Brot und vor allem Gebäck werden von diesen oft als Halbfertigprodukte angeliefert und in Lebensmittelgeschäften und Gastronomiebetrieben fertig gebacken. Kleinbetriebe gibt es natürlich immer noch, aber zahlenmäßig deutlich weniger als früher und vor allem dann erfolgreich, wenn sie sich auf Nischen spezialisieren, z.B. Vollwertbackwaren und solche, die Unverträglichkeiten & Co Rechnung tragen. Die Tätigkeit von Bäcker:innen ist grundsätzlich vielseitig: Vom Bereitstellen der Zutaten und dem Herstellen von Teigen über das Formen der Backwaren bis hin zum eigentlichen Backen.
Ob Bäcker:innen jedoch alle Arbeitsschritte machen, hängt auch entscheidend von der Größe ihres Betriebes ab. In kleineren Betrieben meist JA, in größeren meist NEIN. Für eine kompetente Ausübung dieses Handwerks ist auch das Verständnis über das Verhalten verschiedener Zutaten und Hilfsstoffen nötig. Und gerade in größeren Bäckereien in Zusammenhang mit der größeren Mitarbeiteranzahl samt Arbeitsteilung ist auch Teamfähigkeit wichtig. Zudem spielt in diesen Betrieben auch Automatisierung eine wichtigere Rolle, weswegen technisches Grundverständis von Vorteil ist.
Auch Kenntnisse über das Verhalten von Materialien und Hilfsstoffen wie Hefe müssen Bäcker:innen mitbringen. Und gerade in der industriellen Fertigung müssen sie auch über lebensmitteltechnisches Wissen wie die Verwendung von Enzymen verfügen. Persönlichkeiten in der Bäckerei-Branche sollten handwerkliches Geschick mitbringen, verantwortungsbewusst und selbständig arbeiten können und auch die Bereitschaft zur Nachtarbeit mitbringen, gebacken wird nämlich sehr früh morgens. Was sie dagegen nicht haben sollten, sind Allergien oder Unverträglichkeiten auf Mehl oder andere Backzutaten.
Die Aufgaben von Bäcker:innen
- Bereitstellung, Abwägen und Vorbereiten von Rohmaterialien
- Herstellung von Teigmischungen
- Händische oder automatisierte Bearbeitung und Formung der Teige zu Backprodukten
- Backen der geformten Teige
- Aufheizen und Kontrolle des Ofens vor und während des Backens
- Entnahme des Backgutes aus dem Ofen und Einschlichten in Behältnisse für den Verkauf
- Reinigen der Arbeitsgeräte inklusive des Ofens
Die Ausbildung und Karrierechancen
Bäcker:in ist ein 3-jähriger Lehrberuf, welcher an Berufsschulen quer durch ganz Österreich erlernt werden kann. Gut möglich ist, dass auch die Digitalisierung Auswirkungen auf Bäckereien und die dortigen Abläufe hat, zum Beispiel in Form von Online-Shopping. Die Lage am Arbeitsmarkt ist für Bäcker:innen seit langem im Saldo stabil. Jedoch ist wichtig zu erwähnen, dass sich die Arbeitsplätze von kleineren hin zu größeren Betrieben verschoben haben.
Während es in Kleinbetrieben oft familiärer zugeht, so gibt es in Großbetrieben die besseren Karrierechancen. Dort gibt es die Möglichkeit, in die Abteilungs- oder sogar Produktionsleitung aufzusteigen. Auch die Selbständigkeit ist für Bäcker definitiv möglich. Aufgrund der insgesamt ungünstigeren Marktsituation für Kleinbetriebe ist dabei aber eine sehr klare Marktposition, meist in einer Nische wie Bio oder glutenfreie Produkte, empfehlenswert.