Kategorie: Arbeitswelt | Lesedauer: 07 min | aktualisiert am 24. September 2024
Zielgruppe: Arbeitnehmer:innen
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Vollzeitjob – das Ende vom „Traum vom eigenen Hund“?
Die Frage, ob ein Vollzeitjob das Aus für den „Traum vom eigenen Hund“ bedeutet, wird unter Hundehalter leidenschaftlich diskutiert. Während einige meinen, dass sich ein Job mit Hund nicht vereinbaren lässt, sind andere überzeugt, dass es mit der richtigen Planung durchaus funktionieren kann.
Fakt ist: Ein sehr stressiger Vollzeitjob, bei dem der Hund womöglich zehn Stunden oder länger alleine bleibt (inklusive der Zeit für den Arbeitsweg), ist sicherlich nicht optimal. Für den Hund bedeutet dies Einsamkeit und Langeweile – keine guten Voraussetzungen für ein glückliches Zusammenleben.
Wenn du jedoch nah an deinem Arbeitsplatz wohnst, könntest du in deiner Mittagspause nach Hause fahren, um deinem Hund eine kleine Gassirunde zu ermöglichen und seine Grundbedürfnisse zu erfüllen. So teilst du die Zeit des Alleinseins in zwei überschaubare Abschnitte. Idealerweise hast du die Möglichkeit, deinen Hund mit ins Büro zu nehmen – viele Unternehmen bieten heute bereits hundefreundliche Arbeitsplätze an.
Es gibt also durchaus Wege, wie du deinen Job und deinen Hund erfolgreich unter einen Hut bringen kannst. Mit guter Organisation, Flexibilität und dem passenden Arbeitsumfeld steht dem „Job mit Hund“ nichts im Wege.
Welcher Hund passt zu mir?
Die Frage „Welcher Hund passt zu mir?“ beschäftigt viele, die sich ihren Traum vom eigenen Hund erfüllen möchten. Neben deinem persönlichen Geschmack solltest du auch die Wesenszüge der jeweiligen Hunderasse genau unter die Lupe nehmen.
Einige Hunderassen eignen sich besonders gut für Anfänger, während andere mehr Erfahrung und eine intensivere Auslastung benötigen. Auch das Alter des Hundes spielt eine entscheidende Rolle: Ein junger Hund hat meist mehr Energie und benötigt mehr Aufmerksamkeit als ein älterer, ruhiger Hund.
Wenn du einen Hund suchst, der sich gut für das Büro eignet, ist es wichtig, eine Rasse zu wählen, die ein ausgeglichenes und ruhiges Temperament hat. Hunde mit einem geringen Bewegungsdrang und einer hohen Anpassungsfähigkeit fühlen sich in einer Büroumgebung besonders wohl. Wichtig ist dabei, dass der Hund kein starkes Schutz- oder Wachverhalten zeigt und gut mit fremden Menschen und Umgebungen zurechtkommt.
Hunderassen, die sich gut fürs Büro eignen:
- Französische Bulldogge: Diese Rasse ist bekannt für ihr entspanntes Wesen und liebt es, in der Nähe ihres Menschen zu sein. Sie benötigt wenig Auslauf und ist in der Regel ruhig.
- Cavalier King Charles Spaniel: Freundlich, anpassungsfähig und menschenbezogen – dieser Hund fühlt sich auch in ruhigen Umgebungen wohl und neigt nicht zu übermäßigem Bellen.
- Mops: Der Mops ist ein liebevoller Begleiter, der keine hohen Ansprüche an Bewegung stellt und sich gut an unterschiedliche Situationen anpasst – ideal für das Büro.
- Shih Tzu: Mit seinem ruhigen und ausgeglichenen Wesen ist der Shih Tzu eine gute Wahl für das Büro. Er liebt es, zu entspannen, und ist auch mit wenig Aktivität zufrieden.
- Labrador Retriever (ältere Hunde): Obwohl Labradore als junge Hunde sehr aktiv sind, neigen ältere Labradore zu einem ruhigen und entspannten Wesen und sind daher gute Bürogefährten.
- Whippet: Diese elegante Rasse ist ruhig, friedlich und liebt es, stundenlang zu entspannen – perfekt für eine Büroumgebung.
Vollzeitjob und Welpe – Geht das?
Wenn du einen Vollzeitjob hast und planst, deinen Hund 8 bis 10 Stunden oder sogar länger allein zu lassen, ist die Anschaffung eines Welpen nicht empfehlenswert. Welpen benötigen besonders in den ersten Lebensmonaten intensive Betreuung, ähnlich wie ein Menschenbaby.
Welpen müssen
- langsam an ihre neue Umgebung gewöhnt,
- stubenrein erzogen und
- gut sozialisiert werden.
Diese wichtige Phase der Entwicklung erfordert viel Zeit und Geduld, um den kleinen Hund an Umweltreize, Menschen und andere Tiere zu gewöhnen.
Ohne eine zuverlässige Betreuung während deiner Arbeitszeit oder mindestens 12 Wochen Urlaub, um dich voll auf die Welpenerziehung zu konzentrieren, solltest du die Anschaffung eines Welpen überdenken. Die ständige Anwesenheit in den ersten Monaten ist entscheidend, um eine enge Bindung aufzubauen und den Hund sicher auf das Leben vorzubereiten. Wenn du keine Unterstützung durch Familie, Freunde oder professionelle Hundesitter hast, könnte ein Welpe unter der langen Abwesenheit leiden – das wäre weder für dich noch für den Hund ideal.
Senioren aus dem Tierschutz oder vom Züchter – Eine bessere Alternative für Berufstätige
Wenn du einen Vollzeitjob hast, könnte ein älterer, bereits sozialisierter Hund aus dem Tierschutz oder vom Züchter eine bessere Wahl sein als ein Welpe.
Viele ältere Hunde aus dem Tierheim sind bereits an das Alleinbleiben gewöhnt und in den meisten Fällen stubenrein. Ein großer Vorteil bei der Adoption eines Hundes aus dem Tierschutz ist, dass du deinen zukünftigen Begleiter vorab kennenlernen kannst, um sicherzustellen, dass ihr gut zueinander passt.
Auch wenn ein älterer Hund ruhiger und weniger betreuungsintensiv ist, sollte er trotzdem nicht fünf Tage die Woche für volle acht Stunden allein gelassen werden. Es ist wichtig, für ausreichend Abwechslung, Bewegung und menschliche Interaktion zu sorgen – sei es durch Hundesitter, Gassigeher oder flexible Arbeitszeiten.
Ein Seniorhund kann eine wundervolle Bereicherung sein und dir trotz eines vollen Terminkalenders einen erfüllten „Job mit Hund“ ermöglichen, sofern du ihm genügend Aufmerksamkeit und Fürsorge zukommen lässt.
Deine Freizeit gehört deinem Hund
Bei der Anschaffung eines Hundes kommt es immer auf die individuellen Voraussetzungen an und auch darauf, inwieweit man bereit ist, auf manche Dinge zu verzichten. Wenn du jemand bist, der am Abend gerne ausgeht oder gerne reist, musst du dich darauf gefasst machen, dass das nicht mehr so einfach möglich ist.
Wenn du einen Job hast, musst du den Großteil deiner Freizeit deinem Hund zugestehen. Ein Hund gehört geistig und körperlich ausgelastet, deswegen solltest du dir vor der Anschaffung folgende Fragen stellen:
- Bin ich bereit (fast) meine gesamte Freizeit dem Hund zu widmen?
- Gibt es eine Beschäftigung, die ich gerne mit dem Hund machen möchte, um seinen Bedürfnissen gerecht zu werden?
- Bin ich bereit meine Freizeit mit dem Training des Hund zu verbringen?
- Verzichte ich auf meinen Urlaub oder plane ich den Urlaub so, dass der Hund mitkommen kann?
- Ist für meinen Hund gesorgt, wenn ich einmal krank werde?
Wie könnte jetzt aber ein Job mit Hund funktionieren?
Du solltest dir unbedingt Gedanken um die Betreuung deines Hundes machen, bevor du ihn dir anschaffst. Folgende Fragen solltest du dir also vorab stellen:
- Würden deine Verwandten und Freunde bereit sein sich um deinen Hund zu kümmern, wenn du auf der Arbeit bist?
- Können du und dein:e Partner:in die Arbeitszeiten so legen, dass der Hund nicht so lange allein zuhause ist?
- Kannst du in deiner Mittagspause eventuell nach Hause fahren und dem Hund einen kurzen Auslauf bieten?
Zeit und Ressourcen Management für Jobs mit Hund
Einen Hund zu halten bedeutet, seine Bedürfnisse zu kennen und darauf reagieren zu können. Rituale im Alltag helfen dabei Struktur in das Zusammenleben zu bringen. Hunde sind Gewohnheitstiere und sind am wenigsten gestresst, wenn der Alltag vorhersehbar ist.
Ein Hund braucht körperliche, sowie geistige Stimulation.
Du könntest zum Beispiel vor Arbeitsbeginn genug Zeit für einen langen Spaziergang und ein bisschen geistige Auslastung einplanen. Beachte aber, dass der Hund nicht aufgedreht sein sollte, wenn du dann die Wohnung verlässt. Kleinschrittige Alleinbleib-Übungen erleichtern dem Hund die Stunden in denen du nicht da bist. Es versteht sich von selbst, dass du, wenn du von der Arbeit nachhause kommst, deine Freizeit für das Training, die Erziehung und für die artgerechte Auslastung deines Hundes bereithalten solltest.
Mögliche Arbeitszeitmodelle und Lösungen
Gleitzeitmodell
Wenn du in einem Gleitzeitmodell arbeitest, kannst du deinen Tag auf die Bedürfnisse deines Hundes abgestimmt planen. Wenn du und dein:e Partner:in unterschiedliche Arbeitszeiten haben, könnt ihr diese eventuell so legen, dass der Hund so wenig wie möglich allein ist.
Homeoffice
Die idealste Form der beruflichen Tätigkeit und der Hundehaltung ist natürlich, das Homeoffice. Trotzdem solltest du, falls du auch mal Außentermine wahrnehmen musst, dem Hund das entspannte Alleinbleiben näherbringen.
Hundesitter, Verwandte, Hundetagesstädte und Co. als Lösung für Vollzeitjob und Hund
Hundesitter
Eine weitere Möglichkeit wäre ein* Hundesitter:in. Dies kann ein professioneller Dienstleister sein, oder auch ein:e tierliebe Student:in, die*der sich ein wenig Geld dazuverdienen möchte. Es gibt im Internet sehr viele Plattformen über die man mit Hundebetreuer:innen Kontakt aufnehmen und kommunizieren kann.
Verwandte und Freunde
Wenn du Verwandte oder Freunde hast, die deinen Hund in deiner Abwesenheit betreuen könnten, wäre das natürlich ideal. Vielleicht hast du eine*n Familienangehörige*n, welche*r bereits in Pension ist und sich liebend gerne um deine Fellnase kümmern würde.
Hundetagesstätte
Mittlerweile gibt es auch in Österreich einige gute Hundepensionen und Hundetagesstätten wo du deinen Hund unterbringen kannst. Diese Pensionen nehmen Hunde den halben oder ganzen Tag auf und bieten ihm artgerechte Beschäftigung, während du das Geld für das Hundefutter verdienst.
Wir fassen zusammen
Vollzeit arbeiten zu gehen und die Haltung eines Hundes kann sehr herausfordernd sein. Wenn du aber einige Dinge beachtest und bereit bist, deine Freizeit mit der artgerechten Beschäftigung deines Hundes zu verbringen, kann es sogar sehr gut funktionieren. Ein wichtiger Aspekt ist, dass du deinem Hund das entspannte Alleinbleiben beibringst und für den Krankheitsfall einen Plan B hast. Am idealsten funktioniert es, wenn du Personen in deiner näheren Umgebung hast, die den Hund gerne in deiner Abwesenheit betreuen. Dadurch, dass es bereits professionelle Hundesitter*nnen und Betreuungseinrichtungen gibt, hast du eine gute Auswahl an Möglichkeiten, die dir dabei helfen können, den Traum vom eigenen Hund zu erfüllen.
Außerdem könnte auch eine Mischform eine gute Lösung sein: Wenn der Hund 1-2 Tage in der Woche entspannt allein zu Hause bleiben kann und für die restlichen Tage eine Betreuungsperson auf ihn Acht gibt. Egal welche Variante, dein Vierbeiner und du müssen zufrieden mit der Lösung sein.