Prokrastination besiegen und Potenzial entfalten

In einer Welt voller Ablenkungen und ständigem Zeitdruck ist es ein Phänomen, dem wir alle schon einmal begegnet sind: Prokrastination. Das Aufschieben unangenehmer Aufgaben ist nicht nur eine schlechte Angewohnheit, sondern kann auch zu einem ernsthaften Hindernis für persönliches und berufliches Wachstum werden. In diesem Blogbeitrag werden wir tiefer in die Welt der Prokrastination eintauchen, ihre Ursachen, Auswirkungen und vor allem Wege, wie wir sie überwinden können, um unser volles Potenzial zu entfalten und herausragende Leistungen zu erbringen.

Prokrastination: Gründe und Strategien

Kategorie: Arbeitswelt | Lesedauer: 05 min | veröffentlicht am 17. Mai 2024
Zielgruppe: Arbeitnehmer:innen
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Prokrastination den Kampf ansagen: Diese Tools helfen gegen Ablenkung am Arbeitsplatz

Die Aufgaben stapeln sich wie undurchdringliche Bäume in einem Urwald, der Mut erfordert, um ihn zu durchqueren. Doch anstatt sich dem Dickicht zu stellen, geben wir der Versuchung nach und öffnen aus Angst vor dem Scheitern Facebook, um scheinbar wichtige Dinge zu erledigen. Doch die Minuten zerfließen wie Sand zwischen den Fingern, und schon ist es Zeit für die nächste Kaffeepause. Der Tag vergeht im Flug, und kaum etwas ist erreicht. Doch die Aufgaben bleiben, und ihre Krallen werden am nächsten Tag noch schärfer sein.

Prokrastination ruft unangenehme Gefühle wie Unzufriedenheit, Frustration und Unzulänglichkeit hervor. Doch ihre Auswirkungen beschränken sich nicht nur auf die Betroffenen selbst, sondern können auch dem Unternehmen schaden, in dem sie arbeiten. In diesem Artikel erfahren Sie, was Prokrastination genau ist und wie Sie mit effektiven Werkzeugen und Strategien gegen sie ankämpfen können.

Was ist Prokrastination?

Etymologie

Der Begriff PROKRASTINATION stammt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „vertagen“

Im Volksmund wird die Prokrastination mit einem Augenzwinkern oft auch als Aufschieberitis bezeichnet. Dieser ironische Begriff wird der Sache allerdings nicht gerecht: Prokrastination ist nicht einfach Mangel an Disziplin, sondern eine psychologische Bewältigungsstrategie.

Es handelt sich um ein erlerntes Verhalten, bei dem Betroffene unangenehme Aufgaben vermeiden: Die Vermeidung reicht vom Aufschieben bis hin zum Nicht-Erledigen und übt psychischen Druck auf Betroffene aus.


Welche Rolle spielt der Depletion-Effekt?

Der Depletion-Effekt

Wir prokrastinieren hauptsächlich aus einem Grund: Um unser Leben leichter zu machen. 

Wirft man aber einen Blick auf den Depletion-Effekt wird deutlich, dass man mit Prokrastination genau das Gegenteil erreicht.

Durch Aufschieben können wir uns zwar den Moment erleichtern, es führt dann aber zu einem schlechten Gewissen und folglich zu psychischer Belastung. Im Endeffekt ist ein viel höherer Kraftaufwand nötig, um das zu überwinden und vorher Verpasstes aufzuholen.


Wie häufig ist Prokrastination?

Prokrastination ist ein relativ weit verbreitetes Phänomen. Ganze 20% der Bevölkerung schieben Aufgaben chronisch auf.

Eine Studie der Universtät Mainz zeigt auf, dass generell eher junge Menschen – also Schüler und Studenten – vom psychologischen Phänomen der Prokrastination betroffen sind.

Prokrastination betrifft vor allem junge Menschen | Kommunikation und Presse (KOM) (uni-mainz.de)


Warum prokrastinieren Menschen?

Die Neurowissenschaft hat das Phänomen der Prokrastination bereits eingehenden Untersuchungen unterzogen und die daraus gewonnenen Erkenntnis geben Aufschluss über das WARUM.

Ph.D. Barbara Oakley von der Oakland University fand heraus, dass Betroffene Schwierigkeiten in den neuronalen Regionen haben, die mit Selbstkontrolle und Emotionsregulierung in Verbindung stehen.

Anstatt momentane Emotionen zu regulieren und durch Selbstkontrolle auf langfristigen Erfolg zu setzen, wird Aufgeschoben und so das Wohlbefinden im Moment vorgezogen. Prokrastination ist eine Methode, die sich auf unmittelbare Gewinne verlässt.

Barbara Oakley, Ph.D., P.E. - School of Engineering and Computer Science - Oakland University


Welche Konsequenzen hat Prokrastination?

Folgen von Prokrastination

Prokrastination führt langfristig dazu, dass sich berufliche Leistungen verschlechtern. Das wirkt sich nicht nur negativ auf den Erfolg des Unternehmens aus, sondern macht Betroffene auch unzufrieden und kann außerdem tiefgreifende Schuldgefühle auslösen.

Bleibt diese Belastung bestehen, können neben psychischen Beschwerden wie Stress und Druck, auch körperliche Symptome wie Schlafstörungen und Erschöpfungszustände entstehen.


Welche Gründe hat Prokrastination?

Neben den neuronalen Problemen im Gehirn hat das Aufschieben von Aufgaben noch andere, relativ vielfältige Gründe:

  • Versagensangst
  • Perfektionismus
  • Negative Überzeugungen
  • Kritikunfähigkeit
  • Angst vor Komplexität
  • ADHS Erkrankung

Was kann man gegen Prokrastination tun?

Zwar haben Betroffene mit tiefsitzenden Bewältigungsstrategien zu tun, die unterbewusst ablaufen. Allerdings gibt es einiges, was man gegen Prokrastination bei der Arbeit aktiv tun kann.

Arbeit mit klaren Zielen verknüpfen

Ein Problem bei der Prokrastination ist, dass klare Ziele fehlen und so die Komplexität überhandnimmt. Wenn die Unternehmensziele für alle Mitarbeitenden hingegen glasklar sind und jeder weiß, worauf hingearbeitet wird, mindert dies Prokrastination.

Ablenkung reduzieren

Betroffene rutschen allzu leicht ins Prokrastinieren, wenn sich in unmittelbarer Nähe Ablenkungen anbieten. Um der Prokrastination den Kampf anzusagen, ist es ratsam, einen ruhigen Arbeitsort zu schaffen, der wenig Reize bietet. Auch das Handy sollte nicht im Blickfeld liegen – Push-Benachrichtigungen unterbrechen die Konzentration und der Griff zu Instagram und Co. ist allzu einfach.

Komplexität reduzieren

Größere Vorhaben sollten in kleinere, überschaubare Arbeitsschritte unterteilt werden. Auch das hilft dabei, die Komplexität zu reduzieren. So können sich Betroffene leichter auf den nächsten kleinen Schritt konzentrieren, der sie nicht überfordert.

Visualisieren

Klare Vorstellungen, von dem, was zu tun ist und wie es getan werden kann, helfen dabei, die Hemmung vor der Aufgabe zu überwinden. Schon vor dem Beginnen kann im Geist der Ablauf der Arbeit erfasst werden. Das reduziert das Gefühl von Überforderung, weil schon ein guter Überblick gegeben ist.

TO-DO Listen

Auch Listen können einen Überblick schaffen. Beim Erstellen der Liste ist es hilfreich, auch kleine Teilschritte festzulegen. Das Abhaken von einzelnen Punkten führt zu Erfolgserlebnissen und die wiederum zu Motivation für die nächsten Tasks.

Was man gegen Prokrastination tun kann

Zukunfts-Ich

Ein zentrales Problem bei der Prokrastination: Die momentane Zufriedenheit wird über langfristige Erfolge gestellt. Es kann helfen, sich das Zukunfts-Ich in den Kopf zu rufen und sich vorzustellen, wie es sich anfühlen wird, wenn man erst einmal alles erledigt hat.

Routinen schaffen

Sich jedes Mal wieder neu zu motivieren, kostet Kraft. Fixe Routinen geben dem Arbeitstag eine Struktur, die den Einstieg in Aufgaben erleichtert. Sich wiederholende Routinen helfen dabei, sich Tasks zu stellen.

FAQs zum Thema

FAQs zum Thema

1. Frage:

Was ist Prokrastination?

Antwort: Prokrastination ist nicht einfach Mangel an Disziplin, sondern eine psychologische Bewältigungsstrategie. Es handelt sich um ein erlerntes Verhalten, bei dem Betroffene unangenehme Aufgaben vermeiden: Die Vermeidung reicht vom Aufschieben bis hin zum Nicht-Erledigen und übt psychischen Druck auf Betroffene aus.

2. Frage:

Welche Auswirkungen hat Prokrastination?

Antwort: Prokrastination ist eine Belastung für betroffene und auch umsatzschädigend für die Unternehmen, für die sie arbeiten. Sie wirkt sich negativ auf die Leistungsfähigkeit aus, führt zu Unzufriedenheit und Schuldgefühlen. Langfristig Betroffene entwickeln auch psychische und körperliche Beschwerden aufgrund des inneren Drucks, den Prokrastination auslöst.

3. Frage:

Warum prokrastinieren Menschen?

Antwort: Auf neuronaler Ebene fußt Prokrastination in Problemen mit Hirnregionen, die mit Selbstkontrolle und Emotionsregulierung zu tun haben. Die Gründe, warum Menschen solche Probleme haben, sind aber vielfältig und reichen von negativen Glaubenssätzen über Versagensangst und Perfektionismus bis hin zu Störungen wie ADHS.

4. Frage:

Was kann man gegen Prokrastination unternehmen?

Antwort: Um Prokrastination entgegenzuwirken ist es wichtig, einen cleanen Arbeitsplatz zu schaffen, der wenig Ablenkungen bereithält. Auch klare Ziele sind ein Schlüssel zum Überwinden von Prokrastination. Außerdem sollten Betroffene versuchen, Komplexität zu reduzieren, Erfolgserlebnisse zu schaffen und mit Listen oder Visualisierungen einen guten Überblick zu bekommen.

Wir fassen zusammen

Das Aufschieben und Vermeiden von unangenehmen Aufgaben mag zwar für den Moment Erleichterung bringen, langfristig braut sich allerdings mehr und mehr Druck zusammen. Unzufriedenheit, abfallende Leistung und sogar psychische und körperliche Schwierigkeiten sind die Folgen. 

Mit ein paar Tricks kann Prokrastination aber deutlich reduziert werden: Klare Ziele und wenig Ablenkung helfen dabei, das Wesentliche im Auge zu behalten, kleine Arbeitsschritte, ein guter Überblick und To-Do Listen sind gute Tools, um Komplexität zu reduzieren und Erfolgserlebnisse zu schaffen. Fixe Routinen geben Struktur, damit der Kraftaufwand kleiner wird.

So kann Prokrastination entgegengewirkt werden, die Leistungsfähigkeit, die Zufriedenheit steigen. Der Erfolg stellt sich ein – nicht nur für Betroffene, sondern auch fürs Unternehmen, in dem sie tätig sind.

 

Maria Schätzer, BA

Nach ausgedehnten Weltreisen und einer Yogaausbildung in Indien habe ich mit Mitte 20 mein Germanistik-Studium abgeschlossen und hatte einen Traum: das Schreiben zum Beruf zu machen. Mit den Jahren wuchsen meine selbstständigen Projekte, während ich mein Angestelltendasein immer weiter zurückschrauben konnte. Heute arbeite ich vollkommen selbstständig als Yogalehrerin und Autorin. Ich setze Biografien für Klienten um, schreibe Werbetexte und blogge. Diese Tätigkeiten erlauben es mir, weitestgehend ortsunabhängig zu arbeiten. Immer wieder reise ich mit meinem Notebook und hole mir weltweit Inspiration und Input für meine Texte.

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